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Dharma
Sangha

Maha-Sangha — der 'große Sangha'

Die Gemeinschaft sämtlicher Buddhistinnen und Buddhisten bildet den Maha-Sangha. Um zum Sangha zu gehören, ist es nicht entscheidend wo, wann und wie man lebt und welche Stufe der spirituellen Reife man verwirklicht hat. Das für alle Angehörigen des Sangha wesentliche Merkmal ist ihre innere Verpflichtung auf die drei Juwelen des Buddhismus, also die dreifache Zuflucht. Auf dem Hintergrund dieser Entscheidung richten sie ihr Leben auf Erleuchtung aus und wählen dazu jeweils eine Lebensform, die sie im Sinne der Ideale fordert, aber nicht überfordert und ihnen zugleich ermöglicht, zum Wohl anderer zu wirken.

Diese Verpflichtung mit Herz und Verstand, die sich natürlich im praktischen Leben ausdrückt, ist wichtiger als die Annahme eines vorgeschriebenen Lebensstils. Das bedeutet aber nicht, dass es belanglos ist, ob man als Mönch oder Nonne, Haushälter, Familienmensch oder ,Single' lebt. Manche Lebensbedingungen sind zweifellos für die meisten Menschen förderlicher als andere. Dabei sind allerdings sehr viele Faktoren zu berücksichtigen: Unter welchen Bedingungen kann ich — mit meinem sozialen, kulturellen, ökonomischen und psychischen Hintergrund und zum gegenwärtigen Zeitpunkt — am besten den Dharma üben? Welche Lebensstile sind hier und heute, zum Beispiel in einer (post-) industriellen Gesellschaft, überhaupt möglich und wirksam? Was sind die Vorteile und Nachteile eines eher klösterlichen beziehungsweise eines ,weltlichen' Lebensstils? Auf welche Weise kann ich andere am besten an meiner Erfahrung teilhaben lassen und ihnen dienen?

Die konkrete Lebensweise, zu der Buddhistinnen und Buddhisten sich entscheiden, ist somit primär ein Mittel zum Zweck. Man sollte sie nicht überbewerten. Besonders in traditionell buddhistischen Gesellschaften kann man jedoch oft hören, die ,eigentlichen' Buddhisten seien die Mönche und Nonnen, alle anderen hingegen seien ,nur' Laien, die nicht wirklich praktizieren und auf dem buddhistischen Pfad vorankommen können. Dies ein Vorurteil, das man kritisch hinterfragen sollte. Ihm entsprechen zwar gewisse historische Entwicklungen, doch gibt es seit mindestens hundert Jahren viele Anzeichen dafür, dass eine derartige Trennung in Buddhisten erster und zweiter Klasse den Tatsachen nicht gerecht wird. Einige der bedeutendsten buddhistischen Lehrer und Lehrerinnen der Neuzeit — in Asien wie in Europa und Amerika — haben sich bewusst dazu entschieden, nicht den traditionellen Lebensstil als Mönche oder Nonnen aufzunehmen. Ebenso gibt es unter den lebenden LehrerInnen natürlich auch etliche Nonnen und Mönche. Der äußere Lebensstil eines Menschen ist demzufolge oft ein unzureichender Maßstab, um die Tiefe seiner Einsicht oder für den spirituellen Reifegrad zu erkennen.